Glaube…

auf dem Prüfstand – zu Lukas 9, 57-62

Jesus hat nicht versprochen, dass das Leben und der Glaube immer einfach sein werden. Jesus weiß um das Ringen und die inneren Kämpfe, die in einem Menschen stattfinden können. Er weiß auch um Scheitern und Gelingen. Das alles ist ihm nicht fremd; es ist ja seine eigene Lebenserfahrung: „Der Menschensohn … hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann.“ Da, in dieser Unruhe, in dieser Heimatlosigkeit, ist er mit uns solidarisch.

Deshalb: Wenn auf mich Dinge zukommen, bei denen ich Angst habe, sie könnten mich überfordern, wenn es nicht um etwas, sondern um vieles oder gar um alles geht, in solchen Augenblicken – und nicht nur dann – darf ich den an meiner Seite wissen, der selbst am eigenen Leib erfahren hat, was es bedeutet, ganz gefordert zu sein.

Wenn Leben und Glauben auf dem Prüfstand stehen, muss der Mensch nicht alleine bleiben. Jesus Christus steht an seiner Seite. Jesus Christus nachfolgen heißt, ihn zu entdecken und sich von ihm helfen zu lassen.

Alfons Gerhardt

Amtseinführung…

An diesem Samstag, den 19. September um 11 Uhr wird S. E. Dr. Heiner Koch durch S. E. Wolfgang Ipolt – Bischof von Görlitz in sein Amt als Erzbischof von Berlin eingeführt.

Viele von uns berührten die Grußworte unseres neuen Erzbischofs…

„(…) Als Ihr Dompropst mich anrief und mir die Wahl des Domkapitels mitteilte, wurde es mir angesichts der Verbundenheit mit vielen Menschen in meinem Bistum Dresden-Meißen sehr schwer ums Herz. Aber nachdem ich mich vor Gott entschieden habe, dem Ruf nach Berlin zu folgen, wächst in mir die frohe, gespannte und zuversichtliche Erwartung auf unsere gemeinsame Zeit. (…) Vom Rhein führte mich mein Weg zur Elbe und nun weiter zur Spree: Vom gotischen Dom in Köln zur barocken Hofkirche in Dresden und nun zur klassizistischen St. Hedwigs-Kathedrale im Herzen Berlins. Welcher Reichtum des Lebens und des Glaubens steht hinter diesen Kirchen… wie tief die uns zu allen Zeiten und an allen Orten geschenkte Gegenwart Gottes in der wir leben dürfen. „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Der Herr ist nahe.“ (Phil 4,4-5) Diese Worte aus dem Philipperbrief wählte ich bei meiner Bischofsweihe zu meinem Wahlspruch und werde ihn auch in Berlin im Glauben aus tiefem Herzen weitertragen.“

Wir freuen uns auf diese Amtseinführung – auf unseren neuen Oberhirten von Berlin!

 

Foto: Nach der Amtseinführung – Vertreter des Metropolitankapitels, der Priester, Kapläne und Diakone, der Orden, der Verwaltung und der Jugendarbeit bekunden gegenüber dem Erzbischof ihre Bereitschaft zur gemeinsamen Arbeit im Weinberg des Herrn.

 

 

Gebet für die Familie…

Gott im Himmel,
du hast Abraham zum Vater vieler
Völker gemacht. Du hast in Nazareth
eine Mutter für Jesus, deinen
Sohn erwählt. Du hast die Menschen
dieser Erde als deine Töchter
und Söhne angenommen.
Blicke auf unsere Familien.
Segne die Väter in ihrer Verantwortung
für die Familie, für Staat und
Gesellschaft.
Lass sie Zeit haben. Zeit zum Zuhören,
Zeit zum Spielen, Zeit zum Helfen,
Zeit zum Schweigen,
Zeit zum Reden, Zeit zum Beten,
Zeit für andere, Zeit für sich selbst.


Segne die Mütter, die ein Bild
deiner mütterlichen Liebe sind,
in der Familie, in Staat und Gesellschaft.
Lass sie Heimat sein, Heimat in
Freude, Heimat im Schmerz,
Heimat im Glauben, Heimat in Hoffnung,
Heimat im Kommen, Heimat
im Gehen, Heimat den anderen,
Heimat sich selbst.


Segne die Kinder, denen du Mutter
und Vater sein willst. Schenke ihnen
Gesundheit und Freude, gute
Vorbilder und treue Freunde.
Halte deine Hand über sie in der
Schule und im Betrieb, auf dem
Sportplatz und auf der Straße, im
Jugendtreff und in der Gemeinde.
Lass sie nie ohne Zukunft sein,
wenn sie Gemeinschaft erleben
und Gemeinschaft verschenken,
wenn sie hineinreifen ins Leben.


Segne die Großeltern und alle, die
zur Familie gehören. Schenke ihnen
ein gutes Miteinander in Tagen der
Freude und in Tagen der Not.

Segne
alle, die sich in unserer Kirche und
in unserem Land einsetzen für das
Wohl der Familien.
Um all dies bitten wir dich, guter
Vater, in einer Zeit, in der wir oft ratlos
und hilflos sind. Doch wir vertrauen
auf dich. Amen.


P. Heinz Perne

Die Familie ist die Keimzelle unseres Lebens. Ohne Familie bricht alles auseinander. Daraus ergibt sich die Frage: was bedeutet Familie in unserer Zeit? Wichtig ist es, für unsere Familien in persönlichem oder auch in den Anbetungsstunden zu beten.

Wie wichtig der Kirche die Familie ist, zeigt die Einladung des Papstes Franziskus zur XIV. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober 2015 unter dem Thema: „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“.

In diesem Anliegen wird in Balderschwang die Bedeutung der Familie mit Tag- und Nachtanbetung besonders betont, zu der wir alle eingeladen sind.

Ferien- / Urlaubszeit!

Bedeutet dies Auszeit vom Alltäglichen? Ob Weite des Meeres oder Herausforderung der Berge, Fahrt auf eine Entdeckungsreise, wandern, pilgern, radfahren oder einfach die Seele baumeln lassen – alles ist erlaubt! Auch Teresa von Ávila, eine Heilige aus dem 16. Jh. sagte: „Tu deinem Leib Gutes, damit deine Seele Lust bekommt, darin zu wohnen!“

Ist es nicht schön die Frische des Meeres einzuatmen, das Rauschen der Wellen zu genießen, den Sand unter den Füßen zu spüren? Ist es nicht schön, den Schatten im Wald zu suchen, dem Konzert der Vögel zuzuhören, Lernentdeckungen zu starten oder einfach Blaubeeren zu pflücken? Ist es nicht schön sich ein Ziel vorzunehmen und sich selbst dabei auf dem Weg dorthin zu beobachten? „Geh aus mein Herz und suche Freud…“ Wohin zieht uns das Herz? Manchmal braucht es gar nicht viel. Manchmal denken wir: „Hauptsache weg“! Aber was spricht dagegen, wenn wir die Zeit nutzen um eine Reise in unser Inneres zu machen? Das gibt uns Weite und vieles zu entdecken gibt es bestimmt auch. Ist es nicht wie ein Berg der bezwungen werden will? Der Weg dorthin ist oft mühsam und schwer, der Ausblick aber umso schöner! Und sollte es regnen, dann verbringen wir die Zeit beim Lesen eines neuen Buches, hören eines Lieblingssenders oder guter Musik, oder… einfach beim gemeinsamen Spiel. Wissen wir noch wie man „Halma“ oder „Mensch ärgere dich nicht“ spielt? Haben wir keine Angst Gott in unserer Umgebung, Gott in den Nächsten, Gott in uns selber zu suchen und zu begegnen – „Geh aus mein Herz und suche Freud…“

 

„Herr, öffne denen, die unterwegs sind, die Augen

für die Schönheit der Welt.

Bringt sie gesund und sicher an ihr Ziel.

Mach sie dankbar für alles Schöne,

das sie unterwegs erleben dürfen.

Halte ihre Augen und Ohren offen

für alles Frohe, Helle.“

(Jürgen Benisch)

Viel Freude und alles was dazugehört!

 

Foto: Blick auf Balderschwang und die Pfarrkirche St. Anton, nebenan das Medienhaus von Radio Horeb mit der Anbetungskapelle.

 

Buchtipps:

Wenn Fasten, dann Fasten, wenn Rebhuhn, dann Rebhuhn“ – Teresa von Avila, hrsg. v. Elisabeth Münzebrock.

(„Zu ihrem 500. Geburtstag sind hier die bekanntesten, wichtigsten und schönsten Passagen aus ihrem Gesamtwerk zu einem außergewöhnlichen Lesebuch zusammengestellt.“)

 

Du musst dran glauben: Vom Mörder zum Menschenretter“ – Torsten Hartung, Christoph Fasel.

(„Ich war mal ganz oben, habe alles gehabt, was man sich nur wünschen kann – und ich bin tief gefallen. In meinem gesamten Leben habe ich keinen bösartigeren Menschen kennengelernt als mich selbst! Als ich unten, ganz unten war, geschah etwas, das mir die Augen öffnete…“ Torsten Hartung)

Wir sind sehr dankbar Herrn Hartung persönlich kennengelernt zu haben!

Begegnung!

„Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?“ (Lk 1, 43)

Wer bin ich vor Gott? Denn wenn mich die Mutter meines Herrn, meines Gottes, besucht, muss das im Erlösungsgeschehen eine ganz tiefe Bedeutung haben, Elisabet – im Glauben des Volkes Israel tief verwurzelt – nimmt Maria, die junge Frau aus diesem Volke, die Mutter des lange ersehnten Erlösers, in ihrem Haus auf. Das ist mehr als irgendeine Begegnung. Da wird deutlich, dass altes und Neues, uralter Glaube und langgehegte Hoffnung der Völker eins werden. „Selig ist die, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.“ „Wer bin ich?“, so fragt Elisabet bei der für sie entscheidenden Gottesbegegnung. „Wer bin ich?“, so frage ich als Christin nach zweitausend Jahren, wenn Gott mir im Wort und Sakrament begegnet. Ich weiß mich von ihm geliebt. Er begegnet mir auch im Bruder und in der Schwester. Er ist mitten unter uns, wenn wir uns in seinem Namen versammeln. Wird das Wort, das er uns zuspricht, lebendigAnneliese Knippenkötter

Gute Begegnungen!

Impuls

Möge die Hand eines lieben Freundes 

immer in deiner Nähe sein.

 

Gott, wie sehr wünschen wir uns manchmal,

andere wären wie wir –

so fremd ist uns ihr Verhalten,

so ungewohnt ihr Aussehen.

Wir sind nicht frei von Ängsten und Vorbehalten,

spüren den Druck zur Anpassung,

den die Gesellschaft ausübt.

Und doch wissen wir:

Aus der Spannung der Vielfalt wächst Bereicherung.

Staunen dürfen wir über die Einzigartigkeit,

mit der du, unser Gott,

jeden Menschen geschaffen hast.

Wir danken dir, dass es völlig normal ist,

verschieden zu sein. Amen.

Schwester Gabriele Konrad

Abbildung: Schülerarbeit aus dem Jahreskalender 2015 der Sancta-Maria-Schule „Gott segne dich“.

Herz-Jesu-Fest

Das Herz Jesu, oft als sentimental und kitschig abgetan, will uns etwas ganz anderes vermitteln. Der Evangelist Johannes berichtet von mit einer Lanze durchstochenen Seite Jesu, aus deren Blut und Wasser herausfloss (Joh 19, 31-37). Daraus entnehmen wir, dass mit dem Tod nicht alles vorbei ist – das Wasser ist ein Symbol für die Taufe, das Blut Symbol für die Eucharistie – für die Kirche. Die Kirche besteht aus getauften Christen, jeder von uns ist ein Mitglied der Kirche. Mit unserer Vergangenheit und Gegenwart bilden wir ihre Zukunft. Wichtig ist aber die Gemeinschaft der Kirche mit Gott, mit Christus in ihrer Mitte.

An diesem Mittwoch bei der Ordenswallfahrt konnten wir eine wunderschöne Gemeinschaft erleben. Wir feierten die Eucharistie in der St. Nikolai-Kirche in der Stadt Brandenburg. Beim Mittagessen, Kaffee und Kuchen genossen wir die Gastfreundschaft der  Franziskanerinnen aus dem Seniorenzentrum St. Benedikt. In der Pfarrkirche Heilige Dreifaltigkeit beschlossen wir den Tag mit einer Dankandacht. Es war Zeit für Austausch und Gespräche, aber auch für neues Kennenlernen. Eine Besonderheit war die Besichtigung der Bundesgartenschau. Auch wenn es viel Schönes zu sehen gab, hat uns am meisten das dargestellte Kreuz in der Johanneskirche beeindruckt. Das Kreuz wurde in Form einer Umarmung dargestellt, darunter ein reichgedeckter Tisch. Wenn wir darauf aus der Entfernung schauten, sahen wir plötzlich einen Brunnen.

Dieser Tag war eine lebendige Erfahrung. Das Herz Jesu, das uns alle mit Seiner Liebe umarmt, war überall dort, wohin wir gingen.

Fronleichnam

Anbetung_Bild zu Fronleichnam_04.06.Am Donnerstag nach dem Dreifaltigkeitssonntag feiert die Kirche das Fronleichnamsfest (von althochdeutsch: fron Herr, liknam Leib; kirchenlat. corpus christi), die liturgische Bezeichnung heißt: HOCHFEST DES LEIBES UND BLUTES CHRISTI.

Dieses Fest findet seinen Ursprung im Abendmahlssaal als Jesus mit seinen Jüngern zu Tisch saß und sagte: „das ist mein Leib … das ist mein Blut…“ (Mk 14, 22-24). In der Eucharistie geschieht dies durch die Wandlungsworte des Priesters. In Christus schenkt sich Gott uns allen hin.

So wie Jesus als Zimmermann, Hirte oder Fischer zu den Menschen ging, so möchte ER weiterhin zu uns kommen und mit uns gehen. ER sagt von sich selbst: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.“ (Joh 6,51)

Sehr schön hat das Pfr. Dr. Franz Rudolf Weinert beschrieben: „Mit der Fronleichnamsprozession, dieser Liturgie auf der Straße, bekunden Christen ihre Überzeugung, dass Gott selbst seine Fußspuren auf den Straßen unserer Städte und Dörfer hinterlassen hat, dass Gott überall dort, wo Menschen gehen, leben, wohnen, – gegenwärtig ist und sein will.“

Christus, in der Monstranz getragen, weist uns darauf hin, dass ER uns zur Speise und Anbetung gegeben wird.

Dreifaltigkeitssonntag

“Gott ist dreifaltig einer… “, so singen und bekennen wir in einem Credo Lied, aber können wir es verstehen, dass EINS nicht DREI ist und DREI nicht EINS? Vielleicht kann uns eine Erklärung von dem, der es wissen müsste helfen?

„Die Allerheiligste Dreifaltigkeit – sie ist kein Produkt menschlichen Nachdenkens: sie ist das Antlitz, mit dem Gott selbst sich offenbart hat, nicht von einem Lehrstuhl herab, sondern indem er mit der Menschheit geht. Es ist Jesus, der uns den Vater offenbart und uns den Heiligen Geist verheißen hat. Gott ist mit seinem Volk in der Geschichte des Volkes Israel gegangen, und Jesus ist immer mit uns gegangen und hat uns den Heiligen Geist verheißen, der Feuer ist, der uns alles lehrt, was wir nicht wissen, der uns in unserem Inneren führt, der uns gute Ideen und gute Inspirationen eingibt.

Heute preisen wir Gott nicht wegen eines besonderen Geheimnisses, sondern um seiner selbst willen, „denn groß ist deine Herrlichkeit“, wie es im liturgischen Hymnus heißt. Wir loben IHN und danken IHM, weil er Liebe ist und weil er uns dazu beruft, in die Umarmung seiner Gemeinschaft einzutreten, die das ewige Leben ist.“  Papst Franziskus

Bestimmt können wir nun zugeben – in Gott ist ganz schön was los! Und der hl. Augustinus fügt noch hinzu:

„Wo es Liebe gibt, gibt es eine Dreifaltigkeit:

einen Liebenden,

einen Geliebten

und eine Quelle der Liebe.“

Andrej_Rublëv

Bild: Ikone der Heiligsten Dreifaltigkeit 

Frohes Pfingstfest!

Liebe Schwestern, liebe Freunde, liebe Besucher,

Zum hochheiligen Pfingstfest bitte ich für Sie um den Segen, die Gaben und Früchte des Heiligen Geistes in reicher Fülle.

Das Fest des Heiligen Geistes soll auch heute noch die Christen, ja die Welt begeistern. Der Pfingstbericht des Neuen Testamentes reißt uns alle mit. Wie ein Sturm fährt Gottes Geist in die junge Gemeinschaft der ersten Christen, weckt Mut und Zuversicht. Die Apostel und Freunde Jesu, die bis dahin aus lauter Angst die Türen verschlossen hielten, stürmen hinaus. Erfüllt vom Geist Gottes begeistern sie die Menschen und verkünden die Großtaten Gottes.

Nehmen wir den Heiligen Geist ganz bewusst in unser tägliches Gebet und rufen wir ihn an in all unseren Nöten und Situationen unseres Lebens.

Ein frohes und gesegnetes Fest wünschen Ihnen allen

Ihre Schw. M. Vincentia und Schw. M. Marta

 

Nachzulesen: Rundschreiben_Pfingsten_2015