Der 4. Ostersonntag, ist auch bekannt als ein Sonntag des Guten Hirten (Johannes 10, 27-30). An diesem Sonntag beten wir mit der ganzen Kirche besonders um gute, geistliche Berufe. Aus diesem Anlass stellen wir eine von vielen Berufungsgeschichten vor:
Eine Berufungsgeschichte
In einer überwiegend evangelischen Gegend in Süddeutschland aufgewachsen, hatte ich während meiner Schulzeit keinen Kontakt zu Ordensschwestern, bis mir in meiner hauswirtschaftlichen Lehre im Allgäu zum ersten Mal Ordensschwestern begegneten. Die Hedwigschwestern leiteten dort ein Kurhaus. Da ich schon in meiner Schulzeit den Wunsch hatte, Kinder zu betreuen, erfuhr ich von Kinderheimen, in denen die Hedwigschwestern arbeiteten.
Mein Interesse am Ordensleben war aber erst im 2. Lehrjahr geweckt. Das Leben der Ordensfrauen beeindruckte mich stark. Ich fühlte mich hingezogen zum religiösen Leben, traute mich aber noch nicht, diese Herausforderung einzugehen und verwarf solche Gedanken wieder. Ruhe fand ich dennoch nicht. Der Psalm 25 fiel mir in die Hände und ich setzte mich damit auseinander.
„Zeige mir Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade! Führe mich in deiner Treue und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heiles. Auf dich hoffe ich allezeit.“ (Psalm 25, 4-5)
Der Drang, mich Gott zur Verfügung zu stellen wurde immer größer. Ich wollte IHM gehören und mich für Diejenigen einsetzen die Hilfe und Unterstützung benötigten und das waren für mich die Kinder. In Beziehung zu Jesus Christus zu leben und gleichzeitig für Menschen da zu sein, dieses Wagnis wollte ich eingehen. Ich trat in das Noviziat bei den Hedwigschwestern in Westfalen ein.
Als Erzieherin und Heilpädagogin lehrte er mich seine Pfade bei den jungen Menschen. Ich erlebte, dass Berufung auch immer dynamisch und anspruchsvoll bleibt, die Berufung das ganze Leben durchzutragen. Auch viele Jahre später arbeite ich noch gerne mit jungen Menschen, um ihnen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes eine Orientierungshilfe für das Leben zu geben.
Ich kam aus Oberbayern nach Berlin und habe in unserem Mutterhaus auch neue Aufgaben übernommen. Durch alle Höhen und Tiefen wurde ich von Gott getragen. Er zeigte mir den Weg und ich bin glücklich, diesen Weg im Vertrauen auf IHN, dem Guten Hirten, gegangen zu sein.
Schwester M. Lucilla W. CSSH