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Lesenswert!

MEIN LÖWEN KINDDiese Buchempfehlung haben wir gestern erhalten und geben an Sie/Euch einfach weiter:

„Ein Kind mit Handicap großzuziehen, hört sich nach sehr viel Mühe an und noch mehr Problemen. Das würde wohl kaum jemand bestreiten, der mit dieser Aufgabe konfrontiert ist.

Dass das Leben mit einem Kind, das nicht den »Normen« entspricht, jedoch nicht nur Tiefen hat, sondern auch viele Höhen – davon berichtet Elena Pirin in ihrem neuem Buch »Mein Löwenkind«. Tatsächlich ähnelt für sie das Leben mit ihrem entwicklungsverzögerten Sohn Leo einer »Fahrt mit der Achterbahn«. Doch irgendwann haben sie und ihr Mann entdeckt, dass es notwendig ist und sogar bereichernd sein kann, auch einmal loszulassen und sich ganz auf Leos Wahrnehmung der Welt einzulassen.

Mehr über die Geschichte von Elena Pirin erfahren Sie in unserer Leseprobe, die auch ein Interview mit der Autorin enthält.“ (Patmos Verlag)

Mein Löwen_Kind

Foto: Dieses Jahr an der Ostsee

Böbing – Berlin -> Anfang und Ende!

Am 24. September laden wir alle nach Böbing in Oberbayern um 19 Uhr zum Dankgottesdienst in die St. Georg Kirche ein. Anlass ist der Dank für 67 Jahre Wirkens der Hedwigschwestern an diesem Ort und zugleich die Verabschiedung.

Die Anfänge waren nicht leicht. Die ersten Schwestern kamen nach den Kriegswirren zusammen mit den Kindern aus Schlesien und haben zuerst in Schongau, dann ab dem Jahre 1949 in Böbing eine neue Heimat gefunden.

Böbing_Archiv_Haus

Hier führten die Schwestern ein kleines Kinderheim mit Kindergarten. Das Kinderheim bleibt weiterhin in der Trägerschaft der Hedwigschwestern.

 

Auf die vergangene Zeit blicken wir Schwestern mit großer Dankbarkeit und auf den Abschied mit Weh-mut zurück. Wie gerne sind wir hier gewesen…, wie gerne sind wir „Berliner“ nach Böbing gekommen, um unsere Exerzitien in der wunderschönen Bergkulisse zu verbringen. Doch wenn auch jeder Abschied weh tut, öffnet sich immer wieder eine neue Tür, die Hoffnung und Mut schenkt.

Wir danken dem Böbinger Bürgermeister Hr. Peter Erhard, dass er unsere Anliegen und die Anliegen der Kinder begleitet hat in guten wie in schweren Zeiten. Allen Menschen die uns Schwestern zur Seite standen und immer noch stehen, sowie  allen die bei der Umstrukturierung der Einrichtung mitgewirkt haben und nicht zuletzt den Benediktinerpaters aus dem Kloster Ettal, die uns bis zum Schluss geistlich und freundschaftlich beistehen, danken wir.

Böbing_EinrichtungIn Frau Sabine Seel, haben wir eine junge, dynamische Nachfolgerin gefunden, die die Aufgaben der Heimleitung seit einem Jahr innehat. Frau Seel sowie allen Ihren Mitarbeitern wünschen wir Gottes Schutz und Segen, die Gnadengaben des Heiligen Geistes und den Beistand der Muttergottes. Den Kindern wünschen wir, dass Sie in der Einrichtung weiterhin viel Freude, Wärme und Geborgenheit erfahren. Möge das kleine Senfkorn, das Gott durch die Schwestern gesät hat, gute Früchte bringen.

 

Böbing_Sr_Lucia

Auf Schwester Lucia, die letzte Heimleiterin und Hausoberin, die Böbing am 1. Oktober verlässt freuen wir uns. Vielleicht macht sie die Erfahrung, dass die Berliner auch Berge versetzen können 🙂

 

Ein herzliches Grüß Gott aus Berlin nach Böbing!

„Engel der Armen“

Mutter Teresa (die Ordensgründerin der Missionarinnen der Nächstenliebe und Friedensnobelpreisträgerin) wird morgen, am 4. September heiliggesprochen. Es gibt wohl kaum Jemand, der diese kleine Frau, die sich der Sterbenden in den Slums von Kalkutta angenommen hat, nicht kennt oder von ihrem Wirken nicht gehört hat. Das Volk hat sie schon während Ihres Lebens als eine heilige, beispielhafte Frau angesehen. Sie hat gezeigt, dass jeder Mensch würdig ist angesehen und geliebt zu werden. Sie hat nicht nur gepflegt sondern vor allem ihre Seele, die Hunger und Durst nach Liebe hat, an sich genommen, sie gestreichelt und umarmt. Ihr Leben und Wirken war vielleicht nicht perfekt, aber Gott der die Liebe ist, sucht nicht die Perfektion, sondern Nachfolge.

Wir sind dankbar und glücklich Mutter Teresa persönlich kennengelernt zu haben. Schwester Berchmana erinnerte sich: „Während wir auf Mutter Teresa warteten um Sie bei uns willkommen zu heißen und die Hand reichen zu dürfen, pflückte ein kleiner Junge Gänseblümchen von der Wiese und überreichte sie Ihr.“ Das war eine wunderschöne Spontanität des Kindes.

Gebet:

Mutter Teresa, wir danken Dir für Dein Beispiel tätiger und treuer Nächstenliebe an den nicht Geliebten und nicht Angenommenen. Gott, der die Mitte ist, hat Dir den Mut und die Kraft, an die Ränder M_Teresa_Sr.Jacintazu gehen, geschenkt und Dein Werk gesegnet. Möge Dein Beispiel uns stets ein Ansporn sein, nicht aufzugeben und voller Hoffnung auch das Werk unseres Gründers weiter zu tragen. Amen.

Aktualisiert am 4. September:

http://de.radiovaticana.va/news/2016/09/04/die_papstpredigt_im_wortlaut_„mutter_teresa_war_für_alle_da/1255745

Fotos: Aus dem Archiv der Hedwigschwestern

Bibel – Wort Gottes

Es täte uns heute gut, während des Tages zu fragen: „Wie nehme ich das Wort Gottes auf?“ Wie etwas Interessantes? Ach, der Priester hat heute dies und das gepredigt, wie interessant! Wie klug dieser Priester ist! Oder habe ich es einfach und schlicht aufgenommen, weil es Sein Wort ist, das Wort des lebendigen Jesus?

Schaffe ich es – und diese Frage ist wichtig –, schaffe ich es, eine kleine Bibel zu kaufen, die kostet ja nicht viel, und sie in meine Tasche zu tragen und wann immer ich kann, während des Tages, ein wenig darin zu lesen, um Jesus zu finden?

Diese beiden Fragen tun uns gut. Und der Herr hilft uns. (Papst Franziskus)

Foto: Die Dominsel in Breslau/Wroclaw

Heilkraft des Himmels!

Am 15. August feiert die Kirche das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Wir glauben, dass Maria mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Ihr Ziel war der Himmel, sie hat auch den Himmel, Gott – Ihren Sohn, uns auf die Erde gebracht. Maria ist diejenige, die den Himmel und die Erde verbindet. Sie ist diejenige die hört und zuhört, die auf Ihren Sohn zeigt und IHN den anderen bringt. Im Evangelium hören oder lesen wir über die Begegnung Mariens mit Ihrer Verwandten Elisabeth (Lk 1, 39-56) aus welcher das Magnificat – der Lobgesang entstanden ist. Das Lob Gottes, das uns jeden Tag aufs Neue mit Wundern überrascht.

Auch jede/jeder von uns trägt in der Schatzkammer des Herzens Begegnungen, Beziehungen und Erfahrungen die gestärkt, beseelt und das Leben bereichert haben. Wenn wir an diese Schätze denken oder auf sie stoßen, überkommt uns bestimmt auch ein Lob- und Dankgebet, so wie es Maria getan hat.

An diesem Marienfest bringen die Gläubigen in vielen Gegenden zum Gottesdienst Kräuter, um diese weihen zu lassen. Besonders im August blühen und duften diese am intensivsten. Welche Kräuter kennen wir, wissen wir um ihre Heilwirkung?

Gott hat die Erde gut erschaffen. In der Bibel im Buch Genesis, dem 1. Buch Mose, Vers 28-31 lesen wir: „macht Euch die Erde untertan“ nicht zum Vernichten sondern zum Heil.

Auf die Heilkraft des Himmels zu vertrauen bringt uns den Segen Gottes!

Ohr, das den Ruf vernahm, Mund, durch den Antwort kam. Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria. Schwester, die voll Hoffnung war. Mutter, die den Herrn gebar. Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria.

Haus, das den Sohn umfing, Tür, durch die Gnade ging, Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria. Straße, die zu Gott uns lenkt. Brücke, die Versöhnung schenkt, Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria.

Stern in der dunklen Nacht. Licht, das den Tag gebracht. Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria. Sonne, die das Leben bringt. Regen, der die Welt durchdringt. Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria.

Hand, die den Armen schützt. Arm, der den Schwachen stützt. Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria. Schwester, die von Gott geliebt, bitte, dass er Heil uns gibt. Frau, sei uns Menschen nah, hilf, Maria. (GL 858)

PS: Und wieder ein Grund zur Dankbarkeit… Herzliches Gott vergelt´s für diese Freude… bitte einfach reinschauen 🙂

Urlaub mit Gott…

… nur ein Slogan oder Wirklichkeit?

Wie oft sagen wir: „man kann nicht alles haben“!

In Balderschwang aber doch. Ein kleiner Ort im Allgäu mit ca. 180 Einwohnern der sehr Natur-, Familiär-, und eng mit „Radio Horeb“ verbunden ist.

Radio Horeb ist ein katholischer Sender, der auf Neuevangelisierung ausgerichtet ist, sowie auf die Ausbreitung der Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes, in der exklusiv dafür eingerichteten Studiokapelle.

Gott ist Gegenwärtig! – Im Lobpreis, in der Anbetung, in der Stille schütten wir vor IHM unser Herz aus und lassen uns von IHM beschenken. Diese Zeit der Anbetung ist eine kostbare Zeit. Gott hat allezeit der Welt, wie oft haben wir aber in der schnelllebigen Welt, Zeit für Gott? Zeit sich mit ihm zu unterhalten, von Ihm lieben zu lassen oder auch zu streiten? Und wir merken, wieviel Gutes hat diese Zeit, die wir vor Ihm und mit Ihm verbrachten.

Haben nicht alle Sehnsucht nach der Stille? Sehnsucht danach alles hinzugeben was wir auf dem Herzen haben und für einen bestimmten Menschen zu beten?

„Liebe den nächsten wie dich selbst“ Wieviel Gutes tun wir für uns selbst, schon alleine, wenn wir die herrliche Natur betrachten, auf den Wanderwegen auf Gottesspuren treffen und dabei mit Menschen ins Gespräch kommen. Wir merken, trotz unterschiedlicher Lebensgeschichte ist die Ausrichtung auf Gott hin die Quelle unseres Denkens, Redens und Tuns.

Liebe will genährt werden. Während der Zeit in Balderschwang spürten wir in uns wie die wohltuende, wärmende, stärkende und frohmachende Liebe wächst! Liebe braucht nicht viel – sie benötigt Zuwendung, damit Sie wachsen kann. Achten wir nicht nur auf den Körper sondern auch auf die Seele.

Schwester Margareta und Schwester Helena

Foto: Impressionen aus Balderschwang und Umgebung.

„Seht, da ist der Mensch“…

Der 100. Deutsche Katholikentag in Leipzig mit dem Festgottesdienst der von Herrn Kardinal Marx zelebriert wurde ist heute zu Ende gegangen. Viele von Ihnen/Euch waren bestimmt an diesen Tagen dabei.

Zusammen mit unserem Schulkollegium fuhren einige von uns nach Leipzig und verbrachten dort den Fronleichnamstag. Den ersten Festgottesdienst zelebrierte der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der selbst, bevor er nach Berlin abberufen wurde, der Oberhirte des Bistums Dresden-Meißen war.

In Seiner Predigt hat Erzbischof Koch betont, dass die Gottesbeziehung nicht zuerst erlebt sondern gelebt werden will. Dass diese eine Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen sei, mit Zeiten der Erfüllung, aber auch des Hungers. Am Anfang der Eucharistiefeier brachten Menschen unterschiedlichen Alters leere Körbe zum Altar und sprachen aus, wonach sie hungern, somit drückten sie die Vielfalt des Hungers aus. Besonders beeindruckt hat uns eine syrische junge Frau die in gutem Deutsch direkt die Frage stellte: „Wo finden wir Frieden und Heimat?“

Erstaunt waren wir auch wie herzlich uns die Leipziger aufgenommen haben, denn wir haben nicht nur das Glaubensfest mit anderen Christen mitgefeiert, sondern auch die wunderschöne Stadt besichtigt, bekannt durch ihre ältesten Universitäten und Hochschulen, durch ihre Buch- oder Handelsmessen. Auf den Notenspuren kamen wir zur Thomaskirche (bekannt  durch den Thomanerchor) und dem Wirken von Johann Sebastian Bach, bis hin zu den Spuren des Felix Mendelssohn Bartholdy. Zum Bild der Stadt Leipzig durfte natürlich Johann Wolfgang von Goethe als auch Theodor Fontane nicht fehlen.

Was aber bestimmt nicht fehlen durfte, war der Besuch der Nikolaikirche, die durch die Montags- oder auch Friedensdemonstrationen in die deutsche Geschichte einging. Vor fast 27 Jahren wurde dort deutlich, dass der Friede ohne Gewalt erbetet werden kann. Die neu errichtete und vor einem Jahr eingeweihte Propsteikirche durfte auf unserem Tagesplan ebenso nicht fehlen.

Während unseres Aufenthaltes gab es viele Gelegenheiten des Austausches in Bezug auf unseren Orden, unsere Wurzeln und unsere Einrichtungen.

Da in Leipzig ein ganz normaler Arbeitstag war, staunten wir, wie viele Menschen sich Zeit nahmen und ihr Interesse gezeigt hatten um dem Katholikentag beizuwohnen.

Mit vielen dankbaren Eindrücken kamen wir zurück. Die Gottesbeziehung zu leben und auf den einzelnen Menschen zu schauen, bleibt unsere tägliche Herausforderung.

„Seht, da ist der Mensch. Seht, da ist Gott.“

Gesegnete Pfingsten!

Komm herab, o  Heil‘ger Geist,

der die finstre Nacht zerreißt,

strahle Licht in diese Welt.

Komm, der alle Armen liebt,

komm, der gute Gaben gibt,

komm, der jedes Herz erhellt.

Höchster Tröster in der Zeit,

Gast, der Herz und Sinn erfreut,

köstlich Labsal in der Not.

In der Unrast schenkst du Ruh,

hauchst in Hitze Kühlung zu,

spendest Trost in Leid und Tod.

Komm, o du glückselig Licht,

fülle Herz und Angesicht,

dring bis auf der Seele Grund.

Ohne dein lebendig Wehn

kann im Menschen nichts bestehn,

kann nichts heil sein noch gesund.

Was befleckt ist, wasche rein,

Dürrem gieße Leben ein,

heile du, wo Krankheit quält.

Wärme du, was kalt und hart,

löse, was in sich erstarrt,

lenke, was den Weg verfehlt.

Gib dem Volk, das dir vertraut,

das auf deine Hilfe baut,

deine Gaben zum Geleit.

Lass es in der Zeit bestehn,

deines Heils Vollendung sehn

und der Freuden Ewigkeit.

Amen. Halleluja.

Komm Heiliger Geist!

„Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.“ (Johannes 20, 19 – 23)

Foto: Heiliger Geist im Petersdom

Besondere Mutter?

Wie oft sagen/sagten wir zu unserer Mutter „Du bist für mich etwas ganz besonderes, weil …“ – und dass nicht nur heute am Muttertag!

Doch wie stellen wir uns die Gottesmutter, die Mutter Jesu, welche Jesus selbst uns zur Mutter gegeben hat vor? Wie sieht es mit unserer Beziehung zu ihr – unnahbar und unglaubwürdig oder natürlich und lebendig, so als ob sie heute noch leben würde? Diese besondere Beziehung zu der besonderen Mutter kann uns vielleicht der Würzburger Pfarrer und Autor Paul Weismantel nahe bringen:

„Ich stelle mir vor, Maria, wie du als einfache Frau in deinem Alltag in Nazareth gelebt hast, mitten unter deinen Nachbarinnen, Freundinnen und Verwandten… Wie du deine tägliche Arbeit getan hast, und sie dein Leben geprägt hat, wie du dabei gesungen oder nachgedacht hast, wie du in allem einen guten Blick hattest für das Unsichtbare, das Wunderbare im einfachen, das Große im Unscheinbaren.

Ich stelle mir vor, Maria und staune, wie du an den verschiedensten Stationen deines Lebensweges deine Frau gestanden hast… Wie du bei den jährlichen Wallfahrten mitgepilgert bist nach Jerusalem und wie du dann deinen Zwölfjährigen, zusammen mit Josef, schmerzlich vermisst und gesucht hast.

Ich stelle mir vor, Maria, wie tief du mit Jesus verbunden warst, wie sehr du dich über ihn gefreut hast, wie du Angst hattest um ihn… Ich stelle mir vor, Maria, wie schwierig es für dich war, als Jesus sein öffentliches Wirken begonnen hat, wie ihm viele Leute nachgelaufen sind, wie er sie geheilt hat, wie er sie gelehrt hat, wie er mit den Schriftgelehrten gestritten hat.

Ich stelle mir vor, Maria, wie stark und tapfer, wie belastbar und leidensfähig du gewesen sein musst, um all das zu verarbeiten und zu verkraften, wie sich an Jesus die Geister geschieden haben. Vor allem wie schlimm und schrecklich es für dich gewesen sein muss, als du deinem Sohn auf seinem Kreuzweg begegnet und gefolgt bist.

Ich stelle mir vor, Maria, wie du vom grausamen Karfreitag deinen inneren Weg zum Ostermorgen der Auferstehung gegangen bist. Ich frage mich, was waren wohl für dich die ersten Osterzeichen, die ersten Osterboten? Ging das alles urplötzlich oder eher langsam und allmählich vor sich?

Ich stelle mir vor, Maria, wie du dich mit den Frauen und den Jüngern, wieder neu getroffen hast, wie ihr miteinander über all das gesprochen habt, was ihr erfahren hattet… und um das Kommen des versprochenen Heiligen Geistes gebetet habt.

So stelle ich mir vieles vor und weiß dabei sehr wohl, das ich mir noch viel mehr in deinem Leben überhaupt gar nicht vorstellen kann… doch das lässt mich umso ehrfürchtiger auf dich schauen und immer noch staunender vor dir stehen.“ 

Foto: Concorde -> aus dem „Tag des Herrn“ – Kinotipp: „Der junge Messias

Der gute Hirte…

Der 4. Ostersonntag, ist auch bekannt als ein Sonntag des Guten Hirten (Johannes 10, 27-30). An diesem Sonntag beten wir mit der ganzen Kirche besonders um gute, geistliche Berufe. Aus diesem Anlass stellen wir eine von vielen Berufungsgeschichten vor:

Eine Berufungsgeschichte

In einer überwiegend evangelischen Gegend in Süddeutschland aufgewachsen, hatte ich während meiner Schulzeit keinen Kontakt zu Ordensschwestern, bis mir in meiner hauswirtschaftlichen Lehre im Allgäu zum ersten Mal Ordensschwestern begegneten. Die Hedwigschwestern leiteten dort  ein Kurhaus. Da ich schon in meiner Schulzeit den Wunsch hatte, Kinder zu betreuen, erfuhr ich von Kinderheimen, in denen die Hedwigschwestern arbeiteten.

Mein Interesse am Ordensleben war aber erst im 2. Lehrjahr geweckt. Das Leben der Ordensfrauen beeindruckte mich stark. Ich fühlte mich hingezogen zum religiösen Leben, traute mich aber noch nicht, diese Herausforderung einzugehen und verwarf solche Gedanken wieder. Ruhe fand ich dennoch  nicht. Der Psalm 25 fiel mir in die Hände und ich setzte mich damit auseinander.

„Zeige mir Herr, deine Wege, lehre mich deine Pfade! Führe mich in deiner Treue und lehre mich, denn du bist der Gott meines Heiles. Auf dich hoffe ich allezeit.“ (Psalm 25, 4-5) 

Der Drang, mich Gott zur Verfügung zu stellen wurde immer größer. Ich wollte IHM gehören und mich für Diejenigen einsetzen die Hilfe und Unterstützung benötigten und das waren für mich die Kinder. In Beziehung zu Jesus Christus zu leben und gleichzeitig für Menschen da zu sein, dieses Wagnis wollte ich eingehen. Ich trat in das Noviziat bei den Hedwigschwestern in Westfalen ein.

Als Erzieherin und Heilpädagogin lehrte er mich seine Pfade bei den jungen Menschen. Ich erlebte, dass Berufung auch immer dynamisch und anspruchsvoll bleibt, die Berufung das ganze Leben durchzutragen. Auch viele Jahre später arbeite ich noch gerne mit jungen Menschen, um ihnen auf der Grundlage des christlichen Menschenbildes eine Orientierungshilfe für das Leben zu geben.

Ich kam aus Oberbayern nach Berlin und habe in unserem Mutterhaus auch neue Aufgaben übernommen. Durch alle Höhen und Tiefen wurde ich von Gott getragen. Er zeigte mir den Weg und ich bin glücklich, diesen Weg im Vertrauen auf IHN, dem Guten Hirten, gegangen zu sein.

Schwester M. Lucilla W.  CSSH