„Seht, da ist der Mensch“…

Der 100. Deutsche Katholikentag in Leipzig mit dem Festgottesdienst der von Herrn Kardinal Marx zelebriert wurde ist heute zu Ende gegangen. Viele von Ihnen/Euch waren bestimmt an diesen Tagen dabei.

Zusammen mit unserem Schulkollegium fuhren einige von uns nach Leipzig und verbrachten dort den Fronleichnamstag. Den ersten Festgottesdienst zelebrierte der Berliner Erzbischof Heiner Koch, der selbst, bevor er nach Berlin abberufen wurde, der Oberhirte des Bistums Dresden-Meißen war.

In Seiner Predigt hat Erzbischof Koch betont, dass die Gottesbeziehung nicht zuerst erlebt sondern gelebt werden will. Dass diese eine Liebesbeziehung mit Höhen und Tiefen sei, mit Zeiten der Erfüllung, aber auch des Hungers. Am Anfang der Eucharistiefeier brachten Menschen unterschiedlichen Alters leere Körbe zum Altar und sprachen aus, wonach sie hungern, somit drückten sie die Vielfalt des Hungers aus. Besonders beeindruckt hat uns eine syrische junge Frau die in gutem Deutsch direkt die Frage stellte: „Wo finden wir Frieden und Heimat?“

Erstaunt waren wir auch wie herzlich uns die Leipziger aufgenommen haben, denn wir haben nicht nur das Glaubensfest mit anderen Christen mitgefeiert, sondern auch die wunderschöne Stadt besichtigt, bekannt durch ihre ältesten Universitäten und Hochschulen, durch ihre Buch- oder Handelsmessen. Auf den Notenspuren kamen wir zur Thomaskirche (bekannt  durch den Thomanerchor) und dem Wirken von Johann Sebastian Bach, bis hin zu den Spuren des Felix Mendelssohn Bartholdy. Zum Bild der Stadt Leipzig durfte natürlich Johann Wolfgang von Goethe als auch Theodor Fontane nicht fehlen.

Was aber bestimmt nicht fehlen durfte, war der Besuch der Nikolaikirche, die durch die Montags- oder auch Friedensdemonstrationen in die deutsche Geschichte einging. Vor fast 27 Jahren wurde dort deutlich, dass der Friede ohne Gewalt erbetet werden kann. Die neu errichtete und vor einem Jahr eingeweihte Propsteikirche durfte auf unserem Tagesplan ebenso nicht fehlen.

Während unseres Aufenthaltes gab es viele Gelegenheiten des Austausches in Bezug auf unseren Orden, unsere Wurzeln und unsere Einrichtungen.

Da in Leipzig ein ganz normaler Arbeitstag war, staunten wir, wie viele Menschen sich Zeit nahmen und ihr Interesse gezeigt hatten um dem Katholikentag beizuwohnen.

Mit vielen dankbaren Eindrücken kamen wir zurück. Die Gottesbeziehung zu leben und auf den einzelnen Menschen zu schauen, bleibt unsere tägliche Herausforderung.

„Seht, da ist der Mensch. Seht, da ist Gott.“