Fest der Darstellung des Herrn

– und das Gott geweihte Leben…

Im Judentum gab es die Tradition vierzig Tage nach der Geburt den Erstgeborenen Gott zurückzuschenken. So kamen auch die jungen Eltern Maria und Josef 40 Tage nach Weihnachten in den Tempel um den kleinen Jesus dem Herrn zu weihen.

Dort geschah eine wunderschöne Begegnung: im Tempel befanden sich zwei an Jahren hochbetagte Menschen – Simeon und Hanna – Simeon nahm Jesus in seine Arme und fing an, Gott zu preisen… sein Lobpreis dient der Kirche bis heute als Hymnus der Komplet (Abendgebet). Auch Hanna pries Gott und erzählte allen über das Kind… Lk 2,22-40.

Papst Franziskus schreib folgendes über die Begegnung der zwei Paare: „einerseits die jungen Maria und Josef und andererseits die Alten Simeon und Anna. Die Alten empfangen von den Jungen, die Jungen schöpfen von den Alten… Während die jungen Maria und Josef die Vorschriften des Gesetzes treu befolgen, kommen Simeon und Anna herbei und machen Weissagungen. Eigentlich müsste es umgekehrt sein: Normalerweise sind es die Jungen, die mit Elan von der Zukunft sprechen, während die Alten die Vergangenheit bewahren. Im Evangelium geschieht das Umgekehrte, weil, wenn man sich im Herrn begegnet, die Überraschungen Gottes prompt eintreffen.“

Und weiter der Papst:

„Um zuzulassen, dass sie im gottgeweihten Leben geschehen, ist es gut, sich zu erinnern, dass man die Begegnung mit dem Herrn nicht ohne den anderen erneuern kann: niemand zurücklassen, niemals Generationen ausgrenzen, sondern einander jeden Tag begleiten, mit dem Herrn im Mittelpunkt. Denn wenn die Jungen gerufen sind, neue Türen zu öffnen, so haben die Alten die Schlüssel dazu.“